Die kleinen Dinge des Lebens und die Ziegen

Vanessa Vassar – 1. Februar 2021

Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die mir geholfen haben, die letzten Monate zu überstehen, wie sie es schon vor mehr als einem Jahrzehnt taten, als meine Tochter Sky starb.

Die winzige Raupe, die auf einem Parkplatz an einem schimmernden Faden schwebt, die kunstvolle Struktur einer blühenden Glyzinie, der einsame Gesang eines Kranichs oder die Herzform, die ich zufällig in einem Wüstenkaktus entdecke – all das hat mir immer wieder Halt gegeben und mich in mir selbst geerdet. Genau wie es die verspielten Ziegen damals getan haben, als ich versuchte, den Verlust meiner Tochter zu verarbeiten.

Neben diesen winzigen Wundern haben die COVID-19-Pandemie und die erschütternden nationalen und internationalen politischen Entwicklungen immer wieder zu verwirrenden Aufbrüchen geführt, die genauso jäh wieder endeten. Oft fing ich an, etwas zu schreiben, stellte es aber nicht fertig und habe nun viele Fragmente vor mir liegen, die mich an die stockenden Anläufe des vergangenen Jahres erinnern.

Bringen solch anstrengende Zeiten auch Positives mit sich? Ich hadere mit mir, zuzugeben, dass ich früher auf Reisen daran gewöhnt war, mir in fremder Umgebung, an einem vorgesehenen Ziel, Zeit zum Entschleunigen und zum Wahrnehmen von Kleinigkeiten zuzugestehen. Kann ich das nicht auch ohne Reisen an fremde Orte schaffen, ohne dass ein schmerzhafter Todesfall oder eine globale Seuche mir dazu Anlass geben? Nicht, um die Augen vor dem großen Ganzen zu verschließen, sondern um im Kleinen Atem zu schöpfen.

Ich schließe mit einem kurzen Beitrag, den ich für die Zeitschrift „The Sun“ geschrieben habe, und mit einem Radiointerview mit Dr. Ted Wiard in der „Golden Willow Radio Hour“, in dem wir über die Bedeutung der kleinen Dinge des Lebens reflektieren –, und mit guten Wünschen für euch; auf dass ihr eure eigenen heilsamen kleinen Dinge des Lebens genau dort findet, wo ihr gerade seid.

Skyküsse für immer

V.